Zeitreise in das Jahr 955
955
Lechfeldschlacht
Begib Dich auf eine Zeitreise in das Jahr 955 und erfahre wo Du im Augsburger Land die Schlacht auf dem Lechfeld erleben kannst. Es ist eine Schlacht die weitreichende Auswirkungen auf die deutsche sowie europäische Geschichte hatte.
Über die Geschichte der Lechfeldschlacht
Über Jahrzehnte kam es zu Beginn des 10. Jahrhunderts immer wieder zu ungarischen Beutezügen. Die Überfälle durch ungarische Reiterkrieger, erstreckten sich von den umliegenden Nachbarländern auf nahezu alle europäischen Länder.
Die Schlacht auf dem Lechfeld im August 955 brachte schließlich den Wendepunkt.
Im August 955 drängten ungarische Reiterkrieger in das ostfränkische Reich von König Otto I. ein. Bei Augsburg suchten diese nach einer Entscheidung und belagerten die Stadt. Vor Ort verteidigte Bischof Ulrich mit seinen Rittern und zusätzlicher Unterstützung durch die Augsburger selbst die Stadt. Die Verteidiger hielten zwei Tage lang, am 8. und 9. August, der Belagerung stand, bis König Otto mit seinem Heer zur Hilfe kam.
Die Schlacht an jenem Tag, dem 10. August 955, war ein schwerer und blutiger Kampf. Am Ende besiegte König Otto die ungarischen Gegner und rettete Augsburg. Zudem verhalf ihm dieser Sieg zum römischen Kaisertitel.
Die Niederlage Ungarns vor den Toren Augsburgs führte schließlich dazu, dass das Land von Bayern aus christianisiert und Ungarn zu einem Land westlicher Kultur entwickelt wurde.
Hier lässt sich die Schlacht auf dem Lechfeld erleben:
Schauplatz der Schlacht im Jahr 955 war möglicherweise das Lechfeld im südlichen Landkreis Augsburg.
Auf Spurensuche
Begeben Sie sich auf eine Zeitreise, um zu erleben, was geschah
Der Geschichtspfad bietet die Möglichkeit an verschiedenen Standorten in die Welt von vor über 1.000 Jahren einzutauchen und zu erfahren wie das Leben der Menschen damals war.
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Im Jahr 1855 wurde zum 900-jährigen Jubiläum der Schlacht auf dem Lechfeld mit dem Bau der Ulrichskirche in Königsbrunn begonnen. Der Künstler Ferdindand Wagner aus Schwabmünchen malte nach der Fertigstellung ein Deckenfresko, welches den heiligen Bischof Ulrich am Augsburger Dom ein Dankgebet an die Gottesmutter richtend zeigt. Im Hintergrund sieht man das geschlagene ungarische Heer auf der Flucht vor den ottonischen Panzerreitern.
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Als Reaktion auf die beständigen Überfälle der Ungarn auf das ostfränkische Reich wurde von den ottonischen Herrschern eine Art »Burgenbauprogramm« entwickelt, deren zentraler Bestandteil so genannte Ungarnschanzen, die den Menschen mit ihrem Vieh zum einen Schutz vor den plündernden Ungarn bieten sollten und zum anderen durch Verteidigungsanlagen die Ungarn am Betreten der Fluchtburgen hindern sollten. In einem Waldstück bei Todtenweis haben sich Reste einer solchen »Ungarnschanze« erhalten. Bei Todtenweis wurde 2011 ein ungarisches Pferdegeschirr aus dem 10. Jahrhundert gefunden, das von den Kampfhandlungen in der Region Zeugnis ablegt. Wie weit das Andenken an die Lechfeldschlacht hier zurückreicht, beweist das „Ulrichsmarterl", das der Legende nach daran erinnert, dass Bischof Ulrich hier die deutschen Kämpfer vor der Schlacht gesegnet haben soll.
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Südwestlich von Pöttmes liegt bei dem Weiler Wagesenberg eine Ungarnschanze. Bereits in der Bronzezeit war das Areal als Verteidigungsanlage benutzt worden. Im 10. Jahrhundert wurden zum Schutz der bedeutenden Straße von Augsburg nach Neuburg mächtige Wallanlagen aufgeschüttet und ein Wall-Grabensystem als Annäherungshindernis geschaffen. Die Verteidigungsanlage ist ein schönes Beispiel der Fluchtburgenarchitektur der Ungarnzeit.
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Im Rathaus der Gemeinde Kissing befindet sich ein Wandgemälde der Schlacht auf dem Lechfeld, geschaffen von dem Künstler Prof. Georg Wirnharter. Das ca. 10 Meter lange Fresko zeigt das Schlachtgeschehen am 10. August 955. Kissing ist für den Geschichtspfad von besonderer Bedeutung, da sich auf dem Gunzenlee bei Kissing 955 das Lager der Ungarn befand. König Otto I. eroberte dieses Lager und befreite die Gefangenen, die die Ungarn dort festhielten.
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1.000 Jahre nach der Schlacht auf dem Lechfeld entstand im Jahr 1955 der markante "Ulrichsstein". Das Denkmal steht an der "Lechbrücke", welche seit 1995 Ulrichsbrücke genannt wird. In unmittelbarer Nähe führt der Lech-Radweg vorbei. Die dem Stadtteil Lechhausen zugewandte Seite des Steinmosaiks zeigt eine Darstellung der Ungarnschlacht im Zeitalter des Kalten Krieges. Die gegenüberliegende Seite setzt die Privilegien-Verleihung an die Augsburger Weber durch Otto I in Szene.
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Im Norden der Marktgemeinde Fischach, 70 Meter über dem Tal der Schmutter, liegt der Buschelberg. Wie archäologische Funde ergeben haben, war das Areal des Buschelberges schon in der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit besiedelt und schon damals durch eine Verteidigungsanlage geschützt. Eine mächtige Burg aus der Zeit um 900 wurde zu Beginn der Ungarneinfälle zu einer der größten Ungarnfluchtburgen in der Umgebung Augsburgs ausgebaut. Im Norden und Westen der riesigen ehemaligen Burganlage sind noch gut die Verteidigungswerke zu sehen, bis zu zehn Meter hohe Wälle türmen sich dort auf. Die Anlage ist von Heimberg aus zugänglich, eine Informationstafel gibt einen Überblick über die Funktionsgliederung der Anlage. Im Hochmittelalter, in der Zeit um 1200, soll auf einem Teil des Areales die Burg der Herren von Fischach gestanden haben.
Museum der besonderen Art
Eine multimediale Dioramenaustellung
Drei aufwendig gestaltete Landschaftsdioramen zeigen die Schlacht auf dem Lechfeld. Mithilfe von 12.000 handbemalten Zinnfiguren wird der Verlauf der dreitägigen Kämpfe auf dem Lechfeld bei Augsburg veranschaulicht. Ein durchdachtes Licht- und Tonsystem informiert über die Hintergründe der Schlacht, erklärt ihren Verlauf und lenkt den Blick gezielt auf zentrale Szenen.
Die Dioramen und die mit vielen Details gestalteten, von Hand bemalten Zinnfiguren hat der Augsburger Martin Sauter in jahrelanger Arbeit gefertigt.
Über diese Schlacht hinaus befasst sich der Infopavillon 955 in Königsbrunn mit den jahrhundertelangen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn. Die Ausstellung vermittelt die Verbindungen der beiden Völker in ihren vielfältigen Ausprägungen bis in die Gegenwart.
Einzigartige Landschaftsdioramen zeigen die Geschichte:
Geocaching Abenteuer an der Haldenburg
Eine transmediale Spurensuche zur Lechfeldschlacht
Eine spannende Geocaching Tour leitet Dich über den Wald- und Kulturlehrpfad der Haldenburg. Als Zeitreisender wirst Du an diesem Zeitportal in das Jahr 955 transportiert.
Die App bietet eine neue Möglichkeit, Geschichte vor Ort und mit Hilfe des Handys auf ganz neue Weise zu entdecken und zu erleben. An 5 Stationen gilt es, Artefakte zu finden und die verschiedenen Aufgaben zu lösen. Mit abwechslungsreichen Aufgaben und Spielen wird die Geschichte spannend und nachhaltig vermittelt.
Die Fliehburg
Schutz zur Zeit der ungarischen Beutezüge
Deutlich ist bei der Haldenburg nahe Schwabegg ihre Funktion als Fliehburg der Ungarnzeit zu erkennen. Bis zu 15 Meter hohe Hauptwälle und vorgelagerte Reiterhindernisse beeindrucken bis heute den Besucher. Die große Wallanlage ist ein typisches Beispiel einer frühmittelalterlichen Ungarnschutzburg.
Seit dem Jahr 2008 ist die Haldenburg Bestandteil eines Wald- und Kulturlehrpfades. Durch Schautafeln wird ihre Geschichte erzählt und diese zeigen den Grundriss und eine Rekonstruktion dieser großen Burganlage, in die sich Bischof Ulrich 953/954 bei der Belagerung Augsburgs während des Aufstandes von König Ottos Sohn Liudolf gegen seinen Vater zurückzog.
Zeitachse
Wie die Schlacht auf dem Lechfeld das Verhältnis zwischen Deutschland und Ungarn bis heute maßgeblich beeinflusst hat.